GreenBIM - Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie

Zum Inhalt springen

Artikel: GreenBIM - Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie

GreenBIM
Abb.: DB InfraGO AG, I.IIG 12

Die Klimakrise und die daraus entstandenen Klimaschutzziele sind seit einigen Jahren branchenübergreifend Thema. Neben der grünen Transformation im Konzern übernehmen auch wir im Bereich des nachhaltigen Bauens Verantwortung für die Umwelt und fungieren somit in vielerlei Hinsicht als Vorreiter.

GreenBIM hat das Ziel, frühzeitig und effektiv auf Schutzgüter, Umwelteinflüsse und den Mangel von Ressourcen im Bausektor des Schieneninfrastrukturnetzes zu reagieren. Gemeinsam mit den Verbänden der Bauindustrie untersuchen wir, wo sich unser ökologischer Fußabdruck mithilfe des grünen Bauens reduzieren lässt. Durch die modellbasierte Arbeitsweise der BIM-Methodik lassen sich viele Vorteile zur Ermittlung von Bilanzen sowie Einflüsse auf die Ökonomie, Ökologie und soziale Aspekte in Bauprojekten ableiten.

Mit den Zielen „wir bauen erst virtuell, dann real“, „wir machen Infrastruktur digital“ und „BIM erhöht die Transparenz unserer Maßnahmen und sorgt für Termin- und Kostenstabilität“ zahlt die BIM-Methodik bereits in das Handlungsfeld der Nachhaltigkeit ein.

GreenBIM Nachhaltigkeits-Usecases

GreenBIM hebt die BIM-Methodik in eine weitere Dimension. Für die Umsetzung und Messbarkeit von Nachhaltigkeitskriterien in den Projekten entwickeln wir sogenannte GreenBIM Nachhaltigkeits-Usecases. Derzeit gibt es noch keine verpflichtende Vorgabe zur Anwendung von Nachhaltigkeits-Usecases durch den Bund, jedoch gibt es das Klimaschutz-Berücksichtigungsgebots nach §13 Abs. 1 Satz 1 Bundesklimaschutzgesetz. Aufgrund dessen gibt es regional und projektspezifisch bereits erste Initiativen, z.B. Bilanzierungen modellbasiert abzuleiten.   

Aktuell sind 65 Nachhaltigkeits-Usecases bei der DB InfraGO AG, Geschäftsbereichs Fahrweg denkbar. In Abhängigkeit des Entwicklungsstandes, der Priorität und der Potentialbewertung werden die Usecases sukzessive entwickelt, durch ausgewählte Projekte getestet und anschließend ausgerollt.

Für die BIM-Anwendungsfälle Bauwerksdatenmodell, Visualisierung und Baulogistikplanung sind nachfolgend Beispielhaft GreenBIM Nachhaltigkeits-Usecases aufgelistet:

20240814Nachhaltigkeits_Usecases
Abb.: DB InfraGO AG, I.IIG 12
Steckbriefe GreenBIM Nachhaltigkeits-Usecases

Die Usecases lassen sich in die Standard-BIM-Anwendungsfälle der DB InfraGO AG einsortieren und werden sukzessive definiert und implementiert. Ähnlich wie bei den BIM-Anwendungsfällen wird je Nachhaltigkeit-Usecase ein Steckbrief bereitgestellt, der eine detaillierte Beschreibung zur Anwendung der jeweiligen Inhalte enthält. 

Die 2023 veröffentlichten Arbeitshilfen Baugrund und Umwelt wurden durch neue Erkenntnisse erweitert und in die GreenBIM Nachhaltigkeits-Usecases „Fachmodell Baugrund“, „modellbasierte Umweltfachdatenerfassung“ und „modellbasierte Umweltplanung“ überführt. Zu den Steckbriefen gelangen Sie hier:

Neben den Steckbriefen sind die Anforderungen und Inhalte von GreenBIM ebenfalls in den BIM-Musterdokumenten (AIA, AA und SOM) integriert.

Weiterführende Informationen

Grüne Transformation

Die grüne Transformation der Deutschen Bahn ist ein ganzheitlicher Prozess, in dem wir unsere gesamten Produkte, Dienstleistungen und die Art wie wir arbeiten noch nachhaltiger machen. In den vier umweltbezogenen Handlungsfeldern Klimaschutz, Naturschutz, Ressourcenschutz und Lärmschutz stärken wir die Schiene in Deutschland - für das Klima, für die Menschen und für die Wirtschaft. So übernehmen wir Verantwortung für die Umwelt.

GreenBIM_4Bilder
Abb.: DB AG

Klimaschutzziele

Die Klimaschutzziele bilden einen wichtigen und definierten Handlungsrahmen, den globalen Temperaturanstieg zu begrenzen und die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren. Sie fördern nachhaltige Praktiken und Technologien, den CO2-Ausstoß in allen Wirtschaftsbranchen zu reduzieren und die Umwelt zu schützen. Die gemeinsamen internationalen sowie nationalen Abkommen sowie deren Ziele sind nachfolgend skizziert:

Railmap - klimaneutrale Schieneninfrastruktur

Die Railmap erarbeitet eine Strategie und ein Maßnahmenbündel zur Erreichung der Klimaneutralität in der Schieneninfrastruktur im Schulterschluss mit Bauverbänden, Planer:innen und der Bahnindustrie. Das gemeinsame Ziel ist die klimaneutrale Schiene. Dabei gilt die Bahn als unverzichtbar für die Klima- und Verkehrswende und fungiert mithilfe nachhaltiger Investitionen als Vorreiter.

Für ausgewählte Nachhaltigkeits-Usecases arbeiten wir eng mit der Railmap zusammen. So beispielsweise für die modellbasierte CO2-Bilanzierung. Während sich die Railmap um die Grundlagen wie z.B. Datensätze der Emissionswerte für Baustoffe oder den gesetzlichen Vorgaben für Bilanzierungen im Planungsrahmen der Projekte bemüht, integrieren wir die Datensätze in das BIM-Modell, machen Nachhaltigkeit digital und entwickeln intuitive Prozesse und IT-Lösungen um eine Bilanzierung modellbasiert durchführen zu können.